Am Donnerstag, 28. März war es wieder soweit. Im Clubheim des FC Beckingen begrüßte Kreisjugendleiter Udo Marmitt 23 Teilnehmer, die sich zum Basiskurs angemeldet hatten. Diese haben sich in 30 Unterrichtseinheiten Basiswissen zum zeitgemäßen und altersgerechten Jugendtraining angeeignet. Mit diesem erlernten Basiswissen haben die Teilnehmer die Grundvoraussetzungen geschaffen, um sich in weiteren Kursen ein Teamleiterzertifikat zu erwerben. Hierüber wurden die Teilnehmer bei der Begrüßung informiert.
Zunächst einmal zeigte sich Udo Marmitt über die Resonanz der Teilnehmerzahl erfreut. Auch in diesem Jahr war der Kurs, gleich nach der Veröffentlichung im Lehrgangsheft und auf der Homepage der SFV, ausgebucht.
Nach einer Vorstellungsphase aller Teilnehmer ging es gleich los. Die Ausbildungspyramide wurde vorgestellt und Udo Marmitt zeigte auf, welche Möglichkeiten es in der heuten Zeit gibt. Internet, DFB-Mobil, Info-Veranstaltungen, Kurzschulungen – alles wurde angesprochen und erläutert. Möchte man aber eine Lizenz erwerben, wird der Basiskurs als Grundvoraussetzung benötigt. Anschließend besteht die Möglichkeit mit 40 weiteren Unterrichtseinheiten ein Teamleiter-Zertifikat zu erwerben. 3 Teamleiter-Kurse stehen auf dem Stundenplan des SFV: Kinder, Jugend und Torwart. Hat man den TL Kinder und Jugend erworben, könnte man mit einer zusätzlichen Prüfung die C-Lizenz erwerben. Die gleiche Möglichkeit die C-Lizenz zu erwerben besteht, wenn man den TL Jugend und Torwart erworben hat. Mit der C-Lizenz hat man die Vorrausetzung geschaffen, bis zur Verbandsliga der Jugend zu trainieren. Möchte man im Leistungsbereich trainieren, eignet sich die B-Lizenz. Diese ist aber unabhängig vom Basiskurs und hat andere Grundvorrausetzungen.
Nach diesen Informationen übernahm Verbandstrainer Christian Oles. Er leitete den Größtenteil der Unterrichtseinheiten und sorgte gleich zu Beginn für Abwechslung in dem er mit den Teilnehmern auf den Platz ging. 15 Minuten warmlaufen war angesagt – ohne Ball. Anschließend zeigte er ein paar Laufspiele auf – mit Ball. Es folgten Torschüsse – 23 Spieler in einer Reihe stehend hintereinander. Anschließend wurden Gruppen gebildet und weitere Torschüsse folgten. Jedoch jetzt in den verschiedenen Gruppen und immer mit neuen Torhütern. Diese Übungen zeigten bereits den Unterschied zwischen den herkömmlichen Training, das die Teilnehmer bisher geleitet hatten und den neuen Trainingsmethoden, die Christian Oles vermittelt. In weiteren Übungen zeigte Christian den Unterschied noch deutlicher auf.
Am nächsten Tag war Theorie mit Christian Oles angesagt. Trainermerkmale wurden angesprochen: Wie verhalte ich mich gegenüber den Kindern? Wo baue ich die Eltern mit ein? Trainingseinheiten wurden angesprochen: Wo sollen die Prioritäten im Training liegen – in kleinen Gruppen soll trainiert werden, viele Erfolgserlebnisse für die Kinder sollen die Kids begeistern, freie Fußballspiele in kleinen Mannschaften sollen 50% der Trainingseinheit in der F- und E-Jugend beinhalten, die Trainingseinheit der Bambinis soll mehr eine Spielstunde sein mit vielseitigen Laufen und Bewegen, einfache Aufgaben mit Bällen sollen gestellt werden. All dies wurde angesprochen und Christian Oles gab die Aufgabenstellung für den nächsten Tag bekannt. Die Teilnehmer sollen in verschiedenen Gruppen Trainingseinheiten unter den bekannten Vorgaben ausarbeiten.
Am Tag 3 war dann wieder Praxis angesagt. Die ausgearbeiteten Trainingseinheiten wurden auf dem Platz umgesetzt. Ein Teilnehmer referierte die Einheit und die anderen Teilnehmer mussten die „Kids“ spielen, wobei dies zu dem einem oder anderen Gelächter führte. Christian Oles beobachtete die Einheit und gab anschließend Verbesserungshinweise.
In der 4. Einheit sollte der Spaßfaktor im Vordergrund stehen. Jenny Wannemacher stellte sich vor und teilte mit, dass sie für die Organisation und Durchführung des DFB-Fußballabzeichen zuständig sei. In verschiedenen Gruppen mussten die Teilnehmer ihre Geschicklichkeit am Ball beweisen: Dribbelkünstler, Kurzpass-Ass, Kopfballkönig, Flankengeber und Elferkönig. 5 Stationen wurden zusammen aufgebaut und dann ging‘s los. Udo Marmitt motivierte die Teilnehmer und verwies auf den bisherigen Punkterekord. 280 Punkte erzielte ein Teilnehmer bei einem Basiskurs vor einigen Jahren in Schmelz und dieser Rekord sollte gebrochen werden. Und er sollte gebrochen werden. Gleich 5 Teilnehmer überboten die Rekordmarke und erspielten sich 290 Punkte. Den neuen Rekord stellte Johannes Scherer vom SC Gresaubach auf: 300 Punkte, mehr geht nicht. Nach einer kurzen Pause übernahm Thomas Knoll den Kurs: Regelkunde stand auf der Tagesordnung. Anhand von mehreren Videoaufnahmen mussten die Teilnehmer die Aufgaben des Schiedsrichters übernehmen: a) Foulspiel ja oder nein, Freistoß oder Elfmeter oder das Spiel weiter laufen lassen, b) Welche Strafe – gelbe Karte, rote Karte oder soll der Spieler ohne Verwarnung auskommen? Obwohl Thomas die Videoaufzeichnung 2x präsentierte, war es nicht so einfach die richtige Entscheidung zu treffen. Nachdem die Teilnehmer ihre Entscheidungen getroffen hatten, wurden die Spielszenen erneut abgespielt und Thomas informierte über die richtigen Entscheidungen, die notwendig gewesen wären. Und siehe da: Auf einmal sieht man eine Spielszene aus einem anderen Blickwinkel und es ist nicht immer einfach, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Einig war man sich am Ende der Tagesveranstaltung: Es ist nicht so einfach die richtige Entscheidung zu treffen und die Schiedsrichter hätten doch mehr Respekt verdient.
Tag 5 des Kurses begann in einer einfachen Gesprächsrunde. Zunächst erläuterte Udo Marmitt die richtige Vorgehensweise, wenn sich Spieler während dem Spiel oder der Trainingseinheit verletzen. Die „PECH“-Regel wurde angesprochen: P für Pause, E für Eistherapie, C für Compressionsverband und H für Hochlagern (und nicht für Hefeweizen wie einer vermutete). Anschließend stand Udo Marmitt für Fragen zur Verfügung. Die digitale Passmappe, die ab der Spielzeit 2019/20 zum Einsatz kommt, wurde erläutert. Das Pilotprojekt in der A-Jugend Verbandsliga deckte die eigentlichen Probleme, die auf die Jugendleiter zukommen, nicht auf. Dennoch ist die Passmappe natürlich schon eine gute Idee. Aber Udo Marmitt verwies auf die Problematik hin. Die Unterschriften der Eltern zum „Hochladen“ der Fotos müssen vorliegen. Da hat man in der A-Jugend Verbandsliga keine Probleme, aber in den unteren Altersstufen ist es ein weitaus größerer Aufwand, bis man die Unterschriften aller Eltern hat. Daher bat Udo Marmitt die Trainer, bereits jetzt damit anzufangen, sich die Unterschriften der Eltern einzuholen. Den Abschluss des 5. Tages mache Hardy Bidot. Er verwies in verschiedenen Beispielen, auf die Aufsichtspflicht der Trainer hin. Aber für alles können die Trainer nicht verantwortlich gemacht werden. So kann es auch zu Situationen kommen, in denen die Trainer diese ohne eigenes Verschulden vernachlässigen müssen, ohne dafür die Verantwortung zu übernehmen.
Der Schlusstag gehörte nochmals Christian Oles. Sportverletzungen und Kondition standen auf dem Stundenplan. Nach einer Einweisung vom Verbandstrainer ging es dann zum letzten Mal auf den Platz. Nochmals mussten die Teilnehmer in die Trainer und Kids-Rolle schlüpfen. Auch hier unterstützte Christian Oles wieder mit Ratschlägen und gab Verbesserungsvorschläge.
Dann war es geschafft. 30 Unterrichtseinheiten hatten die Teilnehmer absolviert. Udo Marmitt hatte das Schlusswort. 2 Jahre hat der Basiskurs Gültigkeit. In diesem Zeitrahmen müssen die Teilnehmer ihre nächste Qualifizierungsmaßnahme durchführen. Doch so lange werden die meisten Teilnehmer nicht warten. Einige haben sich schon für die nächsten Teamleiter-Lehrgänge im Sommer angemeldet. Dann gibt es auch ein Wiedersehen mit unserem Verbandstrainer, der auch hier einen Teil der Unterrichtseinheiten leiten wird.
Udo Marmitt bedankte sich nochmals bei allen Teilnehmern für ihre engagierte Mitarbeit. Zudem verwies er aber auch auf ihre Vorbildfunktion gegenüber den Spielern, Trainerkollegen, ins besonders aber auch gegenüber den Schiedsrichtern. Ebenfalls in das Kompliment der Teilnehmer wurde der FC Beckingen mit eingebunden. Der Verein und die verantwortliche Jugendabteilung leitete alles in die Wege, damit sich die Teilnehmer und die Referenten wohl fühlten.